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Siechtum: Auf der Suche nach dem Verbleib des unterirdischen Volkes (Review)
Artist: | Siechtum |
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Album: | Auf der Suche nach dem Verbleib des unterirdischen Volkes |
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Medium: | Download/EP-CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Pesttanz Klangschmiede | |
Spieldauer: | 30:22 | |
Erschienen: | 29.01.2024 | |
Website: | [Link] |
SIECHTUM poltern rau durch das von Stürmen geplagte Black-Metal-Unterholz. Mangels Textblatt bleibt dem Hörer die Story hinter „Auf der Suche nach dem Verbleib des unterirdischen Volkes“ leider weitestgehend verwehrt. Nimmt man den knorrigen Sound als Wegweiser für den Inhalt der Texte, dann dürfte es wohl um Geheimnisse, verschollene Völker (klar, der Titel…) und den Konflikt zwischen Aufbruch zu neuen Gefilden und dem unvermeidlichen Scheitern/Niedergang am Leben selbst gehen.
Gemessen an dem nihilistischen Unterton dieser Story passt der knarzend-rohe Klang der Musik sehr gut ins Bild. Das Gefühl von widriger Natur, die den Weg ins Neuland ständig torpediert und die Reisenden durch Wind, Wetter und Krankheit zeichnet, schwingt in der latent melancholischen Stimmung zu jeder Zeit mit.
Diese pessimistische Haltung schält sich aber eher behäbig aus den knorrigen Riffs, die u.a. auch durch Einsprengsel wie Sturmpfeifen und Babyheulen („Auf zu neuen Gefilden“) eine beklemmende Atmosphäre mitbringen. Dieser Atmosphäre ist es auch geschuldet, dass es gar nicht so sehr ins Gewicht fällt, dass drei von fünf Titeln eher Zwischenspiele, bzw. Intro und Outro sind. Zudem strecken sich die beiden vollwertigen Titel „Von Rabenbrot und Mönken“ und „Niedergang“ jeweils über zehn Minuten Spielzeit und sind dementsprechend variabel aufgestellt.
Dass es dabei an allen Ecken und Ende knackt und knarzt, besitzt einen gewissen Charme, der den Bandname passend untermauert. Denn rein atmosphärisch wirkt es tatsächlich so, als würde die Band hier vor sich hinsiechen und um ihr sprichwörtliches Leben spielen, um das verheißene Volk des Titels zu finden.
Da aber zehn Minuten reiner Kratz-Black Metal irgendwann langweilen können, peppen SIECHTUM ihre Songs mit kleinen Zwischensequenzen wie Flüstern, geheimnisvollem Frauengesang („Niedergang“) oder galligem Zwiegesang auf.
Am Ende liegt das Leben „Unter Steinen“ begraben.
Mechanisches Rauschen, beklemmende Synthesizer und verzerrte Sprachfetzen erzeugen eine Atmosphäre von Angst und Verloren-Sein.
Die Natur hat das titelgebende Volk und diejenigen, die danach suchen, gefressen.
Was bleibt, ist das Pfeifen des Windes.
FAZIT: SIECHTUMs „Auf der Suche nach dem Verbleib des unterirdischen Volkes“ ist ein rohes Stück Black Metal zwischen Sturm und Resignation. Verlustangst und Aufbruchsstimmung liegen hier nah beieinander, aber am Ende frisst die Rauheit der Natur jede Hoffnung. Damit ist dieses Album zwar kein depressives Stück Musik, aber die lebensfeindliche Seite der Natur wird doch recht passend eingefangen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Der letzte Weg
- Von Rabenbrot und Mönken
- Auf zu neuen Gefilden
- Niedergang
- Unter Steinen
- Auf der Suche nach dem Verbleib des unterirdischen Volkes (2024) - 10/15 Punkten
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